Was sind Unilacke?

Mit Unilack wird ein 2-Komponenten-Lack bezeichnet, welcher eine Mischung aus Basislack und Klarlack (pigmentierter Klarlack) darstellt. Der Lack härtet glänzend aus und erfordert nach dem Auftrag keine weitere Klarlackschicht. Die Unilacke waren früher in der Autoindustrie sehr verbreitet und werden heute immer noch vereinzelt bei z.B.Behördenfahrzeugen oder Landmaschinenbau verwendet.

Da die Unilackierung nur ohne die zusätzliche Klarlackschicht wirtschaftlich sinnvoll ist, werden die Unilacke vorwiegend im Einzelschicht-Verfahren als die finale, relativ dicke Deckschicht einer Oberflächenlackierung aufgetragen. Die folgende Abbildung veranschaulicht den Unterschied zwischen den sog. 2-Schicht-Lacken (BaseCoat+ClearCoat) und den Unilacken.

vergleich von basecoat, clearcoat und unicoat

Da die Farbpigmente der Unilacke mitunter direkt an der Oberfläche liegen, sind diese eine intensiven UV-Einstrahlung fast schutzlos ausgesetzt. Dies bewirkt das bekannte Ausbrennen der Lacke, welches insbesondere bei roten und blauen Fahrzeugen sehr häufig beobachtet werden kann. Die Oberfläche verblasst dabei nicht nur, sondern wird zunehmend rauh.

Wird ein Unilack poliert, färbt er die Polierpads durch gelöste Farbpigmente nahezu in gleiche Farbe. Sobald die UV-beschädigte Schicht abgetragen wurde, kommt die originale Farbe samt Hochglanz zurück.

Entgegen der geläufigen Meinung bedeutet eine Nichtmetallic-Lackierung nicht automatisch, dass ein Unilack verarbeitet wurde. Auch die Nicht-metallic-Lackierungen der neueren Fahrzeuge sind fast ausnahmslos alles 2-Schicht-Lacke (Basislack + Klarlackschicht).

Unilacke sind den 2-Schicht-Lacken im Bezug auf Glanzwirkung, UV-Schutz, Kratzfestigkeit und Flexibilität deutlich unterlegen. Die Aufbereitung der Unilacke, insbesondere der Finish bei der dunklen Farbtönen, erfordert eine relativ großer Aufwand.

Unilack
Zurück zur Übersicht

Schreibe einen Kommentar